Die evangelische Kirche Techendorf in der Kärntner Gemeinde Weißensee ist eine Filialkirche von Weißbriach.
Geschichte:
Nach dem Erlass des Toleranzpatentes 1781 meldeten sich sämtliche Bewohner von Techendorf als evangelisch. Am 6. Oktober 1782 hielt Johann Gottfried Gotthard, der Pastor von Weißbriach, im neu erbauten Bethaus den ersten Gottesdienst ab.
Beschreibung:
Die Kirche ist ein neugotischer Bau, den Giovanni Colombo 1900/03 nach dem Vorbild der Kirche in Weißbriach erbaute. Das Gotteshaus besteht aus einem vierjochigen
Langhaus, einem einjochigen Chor mit Dreiachtelschluss und einem vorgestellten westlichen Eingangsturm. Über dem Langhaus erhebt sich ein Sternrippengewölbe. Die Fenster im Altarraum mit Szenen
aus dem Leben Jesu Christi gestaltete 1991 Erika Wolf-Rubenser.
Den Altar und die Kanzel schuf vermutlich 1904 Carl Zundler. Der aufwendig geschnitzte Altar mit Fialen über den Seitenteilen zeigt am Altarblatt den
auferstandenen Christus.
Orgel:
Die Orgel wurde 1903 von der Firma Rieger in Jägerndorf (heute: Krnov) gebaut. Sie besitzt eine pneumatische Traktur und ein Manual.
Glocken:
Wahrscheinlich gab es bereits vor dem Ersten Weltkrieg ein Geläut, das zur Gänze für Kriegszwecke abgeliefert werden musste. 1929 wurde die Kirche mit neuen Glocken ausgestattet, die Anfang der 1940er Jahre für Kriegszwecke wieder abgenommen werden mussten. Einzig die kleine Glocke (Nr. 3) ist erhalten geblieben. 1950 wurde das Geläut um zwei neue Glocken ergänzt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_Techendorf
Die Fenster im Altarraum wurden anlässlich der letzten Innenrenovierung 1991 von Frau Prof. Erika Wolf-Rubenser aus Graz neu gestaltet. Sie stellen das Leben Jesu dar.
Die Künstlerin schreibt dazu:
„Links in der Apsis, von oben nach unten:
Die Hirten auf dem Felde. Die Bleilinien beschreiben die Ackerfurchen. Die Hirten sehen erstaunt das Aufleuchten des Sterns von Bethlehem. Warme, zurückhaltende Farben. Nur der Stern leuchtet. Die Linien des nächsten Bildes schließen die HI. Familie halbkreisförmig, fast schützend, ein. Die blaue Farbe, Charakteristikum Mariens, steht kontrastreich zu den Tönen, die für das Kind und für Josef bestimmt sind.
Die Flucht nach Ägypten zeigt die Einsamkeit der Familie auf ihrem schweren Gang. Hügel, Täler und eine türkisfarbene Kuppel deuten eine südliche Landschaft an. Christus predigt im Tempel: Umgeben von ruhig zuhörenden Männern predigt der kleine Jesus, auf einer erhöhten Anlage stehend. Die starken Farbkontraste der Gewänder deuten die Spannung an, die in diesem Raume entsteht.
Spitzbogen zeigen emporstrebend den Weg zu Gott.
Fenster rechts hinter dem Altar:
Es beginnt mit der Taufe Christi im Jordan. Die Versuchung in der Wüste schließt sich an. Drei Dämonen bedrohen Christus in seiner Einsamkeit. Fast müde des Bösen, erhebt er die Hand, um die Bedrohung abzuwehren und ihrer Herr zu werden.
Christus kniet am Ölberg: Die Jünger lassen ihn in dieser verhängnisvollen letzten Nacht allein. Er ahnt, daß es mit seinem irdischen Leben zu Ende geht. Wie Feuer leuchtet sein Gewand; das Leben noch halten können, noch einmal Hilfe vom göttlichen Vater erwarten dürfen.
Judaskuß: Mit ihm verrät der Jünger seinen Meister den Häschern. Die Farben leuchten dämonisch auf, die Erde ist bereits rot, gleichsam als Vorahnung des Blutopfers, das in Bälde gebracht wird.
Fenster rechts des Altars:
Die Gefangennahme zeigt Christus bereits gelassen. Er weiß, daß seine Stunde gekommen ist. Aufregung herrscht unter den Schergen, denn sie fühlen das Unrecht. „Ecce homo“ („Seht welch ein Mensch!“).
Der Schmerzensmann steht geschmückt mit dem Purpurmantel und hält seine Hand schützend über seinen Körper. Maria rechts von ihm in Trauerkleidung. Ein Häscher steht in statisch-drohender Haltung an der anderen Seite. Die Eiform zeigt gemeinsam mit der intensiven Farbigkeit an, daß aus der Qual immer wieder Befreiung und neues Leben kommt.
Die Kreuzigung: Das Drama nimmt seinen Lauf. Jesus, der unschuldig Verurteilte, auf das Kreuz gespannt, bittet Gott, seinen Vater, um Hilfe. Bald wird er bei ihm sein.
Maria in traurig-demütiger Haltung, wacht mit Johannes über die letzte schwere Stunde ihres Sohnes.
„Das Fenster hinter dem Altar zeigt Himmel und Erde als ein von Gott geschaffenes Ganzes.
Oben in einer glühenden Farbigkeit die Sonne, die mit ihren Strahlen die Erde berührt. Berge und Hügel, durch die Intensität der Farbe eine landschaftliche Perspektive andeutend, werden von einer gewaltigen Architektur durchkreuzt.
Ein Bauwerk entsteht von Menschenhand, ein Dom zum Lobe Gottes. Im Vordergrund kleine Dächer, Häuser, in denen Menschen wohnen.“
Quelle: www.evangww.com
Hier noch der Link zu einer interessanten Seite: Evangelische Topothek